Ugandas Kirche ruft wegen Gaza-Kriegs Messwein-Notstand aus

Messwein in Rationen

Keine katholische Messfeier ohne Wein. Deswegen setzt ein Land wie Uganda, in dem kaum Reben gedeihen, auf Import. Doch der wird durch den Gaza-Krieg gefährdet. Als ungeahnte Folge sitzen Ugandas Priester fast auf dem Trockenen.

Eine Flasche Messwein bei der Messvorbereitung / © Martin Jehnichen (KNA)
Eine Flasche Messwein bei der Messvorbereitung / © Martin Jehnichen ( KNA )

In einem Schreiben an alle Diözesen des ostafrikanischen Landes appellieren Importeure an Geistliche, den Wein in den kommenden Wochen zu rationieren, wie örtliche Medien (Freitag) berichten.

Den Berichten zufolge ist der Engpass eine Folge des Nahost-Konflikts. Für seine Gottesdienste importiert Ugandas Kirche demnach Wein aus Spanien. Ein Schiff, das bereits Anfang April über das Mittelmeer und das Rote Meer erwartet wurde, müsse nun die sicherere Route über den Atlantik und den Indischen Ozean nehmen. Damit gelange der Wein über den Hafen in Kenia frühestens Ende Mai nach Uganda.

Kirche in Uganda

Katholische Missionare gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den ersten Europäern, die sich in Uganda niederließen. Allerdings stießen sie bei den einheimischen Königen oft auf Ablehnung und Feindseligkeit. 22 katholisch gewordene Konvertiten wurden zwischen 1885 und 1887 ermordet und 1964 von Papst Paul VI. seliggesprochen.

Nach Errichtung eines britischen Protektorats 1894 verbesserten sich die Missionsbedingungen für die Kirche. Als erster Schwarzafrikaner der Neuzeit erhielt Joseph Kiwanuka 1939 die Bischofsweihe.

Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp (KNA)
Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp ( KNA )
Quelle:
KNA